Rechtliche Betreuung in leichter Sprache

Manche Menschen können nicht alles alleine entscheiden.
Manchmal gibt es Schwierigkeiten mit dem Geld.
Manchmal gibt es Schwierigkeiten mit dem Amt.
Manche Menschen brauchen dann Hilfe bei wichtigen Entscheidungen.
Ob eine rechtliche Betreuung nötig ist, müssen Ärzte und Richter feststellen.
Durch den Richter wird dann ein Betreuer eingesetzt.
Diese Hilfe heißt dann rechtliche Betreuung oder gesetzliche Betreuung.

Der Betreuer hilft bei den wichtigen Entscheidungen.
Der Betreuer will aber auch, dass Sie selbständig werden.
Deshalb hilft er Ihnen dabei Sachen zu tun.
Er muss dafür vieles mit Ihnen besprechen.

Die Regeln für die Betreuung stehen im Gesetz.
Dort steht wann ein Betreuer bestellt werden kann.
Dort steht was ein Betreuer darf.
Dort steht was ein Betreuer nicht darf.

Auch wenn Sie einen Betreuer haben sind Sie geschäftsfähig.
Sie kennen Ihr Leben besser als Ihr Betreuer.
Deshalb bestimmen Sie über Ihr Leben.
Ihre Wünsche dürfen Ihnen aber nicht schaden.
Erst dann darf der Betreuer anders entscheiden als Sie es möchten.

Der Betreuer darf nur bei den Sachen helfen, bei denen Sie Hilfe brauchen.
Das Gericht sagt dem Betreuer in welchen Sachen er helfen soll.
Das Gericht legt Aufgaben-Kreise für die Betreuung fest.
Es kann sein, dass der Betreuer sich um Geld kümmern soll.
Das heißt dann Vermögens-Sorge.
Der Betreuer kann helfen das Geld einzuteilen.
Der Betreuer kann helfen Geld beim Amt zu besorgen.
Der Betreuer regelt wichtige Dinge bei der Bank.
Sie bestimmen, was Sie mit Ihrem Geld machen.
Das Gericht passt auf, dass der Betreuer keinen Fehler macht.

Es kann sein, dass der Betreuer sich um Gesundheits-Fragen kümmern soll.
Das heißt dann Gesundheits-Sorge.
Der Betreuer darf dann mit Ärzten sprechen.
Der Betreuer darf dann mit Kranken-Kassen sprechen.
Sie bestimmen was mit Ihnen passiert.
Es kann passieren, z.B. nach einem Unfall, dass man nicht mehr sagen kann, was man möchte.
Dann entscheidet der Betreuer.
Bei schweren Operationen muss der Betreuer das Gericht fragen.

Es kann sein, dass der Betreuer bei Wohnungs-Fragen helfen soll.
Das heißt dann Wohnungs-Sorge.
Der Betreuer achtet dann darauf, dass Miete bezahlt wird.
Der Betreuer achtet dann darauf, dass Strom bezahlt wird.
Der Betreuer spricht mit dem Vermieter, wenn in der Wohnung etwas kaputt ist.
Der Betreuer kann auch bei einem Umzug helfen.
Es kann passieren, dass man selbst nicht mehr die Wohnung kündigen kann.
Dann kann der Betreuer das machen.
Der Betreuer muss vorher das Gericht fragen.

Es kann sein, dass der Betreuer mit der Post helfen soll.
Das heißt dann Post-Angelegenheiten.
Der Betreuer darf dann die Post öffnen.
Der Betreuer darf dann die Post beantworten.
Der Betreuer darf keine private Post behalten.
Der Betreuer muss private Post weitergeben.

Es kann sein, dass der Betreuer bei Problemen mit dem Amt helfen soll.
Das heißt dann Behörden-Angelegenheiten.
Der Betreuer darf dann Briefe und Anträge an das Amt schreiben.
Wichtige Entscheidungen muss der Betreuer mit Ihnen besprechen.

Es kann sein, dass der Betreuer mit Ihnen zusammen darüber entscheiden soll, wo Sie wohnen.
Das heißt dann Aufenthalts-Bestimmung.
Jeder Mensch bestimmt selbst, wo er wohnt.
Der Betreuer kann dabei helfen, Ihren Wunsch zu erfüllen.
Manche Menschen verletzen sich absichtlich selbst.
Das kann sehr gefährlich sein.
Der Betreuer entscheidet dann, wo dem Menschen geholfen werden kann.
Das kann in einem Kranken-Haus sein.
Das Gericht muss dem Betreuer erlauben, jemanden ins Kranken-Haus zu bringen, wenn der das nicht will.

Der Betreuer unterstützt Sie bei Ihren Wünschen.
Der Betreuer trifft keine Entscheidungen ohne Ihre Zustimmung.
Außer Sie gefährden andere Menschen.
Außer Sie gefährden Ihre Gesundheit.
Außer Sie gefährden Ihr Leben.
Der Betreuer lässt Sie wichtige Entscheidungen alleine treffen.
Der Betreuer hilft Ihnen dabei Ihre Entscheidungen umzusetzen.